Ausgabe: Februar 2022

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Editorial

Liebe NGE-Begeisterte,

Leben ist "WANDEL". Im gemeindlichen Kontext höre ich oft, dass "Veränderung" nötig ist, diese uns jedoch schwerfällt, "Traditionen" hinderlich sind, wir "Change-Management" brauchen.

Gemeinde, als Leib Jesu – lebendig – ist im Wandel!

Das ist zum einen die Entwicklung, die man erst mit zeitlichem Abstand entdeckt: "Wow - wir haben uns in den letzten Jahren verändert". "Wir sind miteinander alt geworden." "Jetzt kommen so viele Junge in unsere Gemeinde." "Ich kenne die Lieder gar nicht mehr."

Zum anderen ist es die bewusst geplante Veränderung, weil wir neue Einsichten gewinnen, unser Umfeld nicht mehr so ist wie noch vor wenigen Jahren oder auch die Umstände sich ändern. Manches wird dabei als Verlust erlebt: Der Gottesdienst mit Maske, ohne Gesang, mit Abstand. Anderes ist eine Bereicherung: Technikteams, die begeistert Gottesdienste der eigenen Gemeinde via Internet ins Wohnzimmer bringen, Kleingruppen, die miteinander spazieren, laufen ..., kreative Gottesdienste im Freien. Nicht immer sind die Gemeindeglieder und Mitarbeitenden sich einig, was Fortschritt ist und was Verlust. Die Auseinandersetzung gehört zur Veränderung, Spannungen und Unterschiede sind ein Kennzeichen von Leben.

Sind die aktuellen Herausforderungen nur ein Vorgeschmack auf einen tiefgreifenderen Wandel - auf eine "Transformation"? Der Bedeutungsverlust des Christentums, so wie wir es kennen und erleben, ist ein schleichender Prozess. Alle Statistiken und Prognosen erscheinen mir eher wie "Impfungen", sie immunisieren uns gegen eine realistische Sicht: Christen bringen zumindest in Deutschland selten Menschen auf den Geschmack Gottes (salzen), Gemeinden haben kaum Leuchtkraft, bieten kaum Orientierung zu Fragen und Herausforderungen, die die Welt bewegen.

Ich erlebe aber Kirchen und Gemeinden auch als Orte, in denen Beziehungen zwischen Menschen, oftmals Milieus und Generationen übergreifend, entstehen. Ich erlebe Kirche als Räume, in denen Menschen inspiriert werden und ihre Gaben entdecken und einbringen können. Ich erlebe gemeindliche Kleingruppen, die Segen für Menschen bewirken, weil sie ein Essen bekommen, andere erleben die Stärkung ihrer Persönlichkeit, Hilfe in Krankheit ...

Die Natürlicher Gemeindeentwicklung hilft zu reflektieren, wie gut es gelingt, Gottes Energie als segnende Kraft freizusetzen. Sie hilft, den Wandel - die stetige Änderung, die das Leben als Gemeinde mit sich bringt - wahrzunehmen und dann Verantwortung zu übernehmen, den Wandel zu gestalten. Das ist nicht Change-Management! Das ist nicht Veränderung mit dem Ziel, effiziente Strategien und effektive Prozesse einzuführen, um Wachstum zu generieren. Vielmehr geht es mit Natürlicher Gemeindeentwicklung darum, das Potenzial freizusetzen, dass Gott in seine Gemeinde gelegt hat: Wir salzen und leuchten als Christen und bringen so die Welt auf den Geschmack Gottes!                                          

Ihnen Gottes Segen

Ihr
Oliver Schippers


Wir unterstützen Kirchen und Christen in der Kunst, Vielfalt als ihre produktivste Kraft zu entdecken. Einheit ist versöhnte Vielfalt.

 

NGE-Webinar

Prozesse gestalten - Gemeinde partizipativ entwickeln                                                          


Lernen Sie in diesem Webinar Methoden und Verfahren kennen, um "Wandel" in der Gemeinde nachhaltig zu gestalten: 


– die die Kultur Ihrer Gemeinde nachhaltig prägen,                       
– Partizipation und Eigenverantwortung fördern,                         
– Persönlichkeitsentwicklung unterstützen   


In diesem Webinar wird es auch darum gehen, Besprechungen so zu strukturieren, dass sich die Teilnehmenden einbringen können, ohne dass die Treffen ausufern. Sie lernen Methoden kennen, die die "richtigen Personen" an Entscheidungen beteiligen und in konstruktive Prozesse einbinden, an deren Ende die Gemeindeglieder zur Umsetzung motiviert sind. 


Das Webinar beinhaltet drei Einheiten von jeweils ca. 90 Minuten. Melden Sie sich über unsere Website innerhalb der nächsten zwei Tage als "Interessiert" und bestimmen Sie über die Termine mit ab.   

                      

Fühlen, schmecken, riechen – Gemeinschaft erleben

Lutz Barth (Beauftragter für die Sinnenarbeit der Ev. Landeskirche Baden)

Raus aus der Erstarrung – es gibt ein Leben und einen Glauben auch jenseits von Bildschirmen und Videomeetings

Treffen, diskutieren oder schulen per Audiotreffen – in der Pandemie haben wir die Vorteile kennengelernt und in Zukunft wird sich sicherlich eine Mischform etablieren. Dies ist kein Ersatz für echte Begegnung. Viele Begabungen bleiben in der Pandemie auf der Strecke und damit auch Anerkennung und Zufriedenheit mit sich und seinen Möglichkeiten

Stärken der Sinnenarbeit (z.B. Ostergarten oder Weihnachts-Zeitreise) für den Gemeindeaufbau.

Wenn ein Projekt für alle Sinne ansteht, ist im vornhinein klar, dass Menschen mit ganz unterschiedlichen Begabungen gebraucht werden. Die finden sich nicht nur unter den eigenen Gemeindemitgliedern. Vielleicht ist es eine Nachbarin oder ein Arbeitskollege, der die gesuchte Begabung mitbringt.

Eine gute Zusammenarbeit kann dann das Tor zum Glauben sein. Freundschaften mit Menschen, die den Glauben an Jesus ausleben entstehen. Außerdem entsteht automatisch ein Kontakt zu dem christlichen Thema, aber ohne vereinnahmt zu werden. Jede und jeder bringt sich mit dem ein, was sie oder er kann, das gibt Sicherheit in einer fremden Umgebung.

Unter dem Thema: „Menschen begegnen Jesus“, hatten wir bei einem Projekt Helfer, die aus Rumänien stammten. Sie stellten viele Fragen, was denn hier aus welchen Gründen aufgebaut wird. Miteinander gestalten und das Thema so gemeinsam entwickeln schafft Vertrauen und bietet die Möglichkeit, in einen gemeinsamen Dialog zu kommen. Freundschaften entstehen und bieten eine gute Basis, dass sich Menschen für den Glauben interessieren.

Projekte, wie der Ostergarten oder die Weihnachtszeitreise sind im Grunde Gemeindeaufbauprojekte. Frauen, Männer und Kinder erleben nicht selten, dass sie noch ganz andere Begabungen haben, und das gibt ihnen und der Gemeinde neuen Schwung. Menschen am Rand der Gemeinde wachsen hinein und Neue kommen dazu. Alle erleben dann die Frucht ihrer Arbeit, wenn Kinderaugen leuchten und Erwachsene ins Staunen kommen und spüren, hier wurde mit Liebe etwas aufgebaut.

Nicht zu vergessen, die vielen Besucherinnen und Besucher – sie kommen in den Genuss mit allen Sinnen und hautnah dabei zu sein. Glauben entsteht mitten im und für das Leben und nicht nur für den Kopf. GOTT SEI DANK!



Was ist Sinnenpark - Bibel erleben?

Bei der christlichen Sinnenarbeit werden biblische Inhalte auf kreative Weise so dargestellt, dass alle Sinne einbezogen und angesprochen werden.
Das führt zu einer intensiven und nachhaltigen Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema. Charakteristisch für alle Themen sind liebevoll gestaltete Kulissen, Elemente zum Hören und interaktive Angebote.

Bei größeren Inszenierungen kommen auch Düfte zum Einsatz, die zum Beispiel einen orientalischen Basar „erschnuppern“ lassen, sowie teilweise Dinge zum Schmecken. Dabei werden Frauen und Männern, Kindern und Jugendlichen von einer gewandeten Person durch die einzelnen Szenen geführt. Bei allen Angeboten soll den Teilnehmenden der Bezug der biblischen Geschichte zum eigenen Leben vor „alle Sinne“ gestellt werden.


mehr Information

 

NGE-Gemeindeprofil: JA oder NEIN

Oliver Schippers: Warum jetzt ein NGE-Gemeindeprofil erstellen?


Würde die Corona-Problematik nicht die Ergebnisse eines NGE-Gemeindeprofils verfälschen?


Mit den Herausforderungen rund um Corona wird in Gemeinden umgegangen. Sie beeinflussen unser gemeindliches Leben. Ja, es ist - hoffentlich - eine vorrübergehende Situation, in die Leiterinnen und Leiter gestellt sind. Aber nach fast zwei Jahren hat diese jede Gemeinde geprägt, hat Spuren im Leben der Gemeindeglieder hinterlassen.


Haben die Gemeindeglieder de Beziehungen liebevoll erlebt, auch wenn die gewohnten Formate, um Beziehungen zu gestalten, nicht möglich waren?


Ist die Beziehung zu Gott gestärkt worden? (Für Gemeinden in Verfolgung wird dies ja immer wieder postuliert? Nun ist Corona keine Verfolgung, aber doch sicher eine Herausforderung, in der Gemeinde gelerntes jetzt auch umzusetzen.)


Haben unsere Strukturen geholfen (dem Zweck gedient) gemeindliches Leben unter anderen Bedingungen lebendig zu gestalten?

                                   

Ich bin überzeugt, dass die Qualität aller im NGE-Gemeindeprofil abgefragten Handlungsfelder sich auch in den letzten zwei Jahren weiterentwickelt hat. Es ist geradezu spannend herauszufinden, wie Gemeindeglieder dies erlebten und bewerten.


Daher: Ein klares "JA"! Jetzt ist die Zeit, diejenigen zu fragen, die das Leben unserer Gemeinde prägen, ihre Kultur gestalten und durch ihren Einsatz entscheiden, wie sich Gemeinden entwickeln. Ich halte es für sehr wichtig, sie zu hören, wie sich für sie die Gemeinde in entscheidenden Handlungsfeldern darstellt, um auf dieser Basis Prioritäten für die nächste Zeit zu setzen. Auch nach Corona sind die Ressourcen und die Manpower in unseren Gemeinden nicht unbegrenzt. Aber gerade nach einer für viele so stressigen Situation wird es wesentlich sein, mit den Kräften weise umzugehen und Prioritäten so zu setzen, dass Gott uns segnen kann.                           

                      



VERÄNDERUNG


QUALITÄT


VIELFALT


PROZESS


BALANCE


FOKUS

Herausgeber:
Verein für Natürliche Gemeindeentwicklung e.V.

Geschäftsstelle:
Bärner Str.. 12, 35394 Gießen
E-Mail:
buero@nge-verein.de

ViSdPR: Pfn. Birgit Dierks (Vorstand)

Bildnachweis:

Icons: © Aaltje Wagner/NGE-D

weitere Bilder: selbst erstellt oder linzenzfreie Bilder der Websites unsplash.com und pixabay.com

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