Menschen, die NGE leben:

Oliver Schippers, Leiter des Instituts für Natürliche Gemeindeentwicklung in Deutschland und Österreich

Es gibt Menschen in meinem Umfeld, speziell meine Frau, die behaupten, man könne mich nachts wecken und spontan fundierte Gespräche über Natürliche Gemeindeentwicklung führen. Überprüft hat dies noch niemand, aber seit 25 Jahren beschäftigen mich die Ideen und Impulse zur Gemeindeentwicklung insbesondere aus dem Hause „Schwarz“.

Seit 1995 trage ich die Verantwortung für die Natürlicher Gemeindeentwicklung in Deutschland, seit 2006 auch für Österreich. Ich habe ein Netzwerk von Beratern verschiedener Denominationen initiiert und einen Verein ins Leben gerufen, der die Ideen ins Land trägt und die Arbeit unterstützt. Die Gemeinden, mit denen ich in Kontakt war und bin, lassen sich nicht mehr zählen. Jede Gemeinde ist einzigartig und es gibt kein Modell, das für alle passt. Auch nach 25 Jahren fahre ich zu keiner Gemeinde als der Fachmann und Referent, der die Richtung vorgibt. Immer bin ich – im Bilde gesprochen – der Katalysator. Meine Rolle ist es, für eine sinnvolle und zielführende Reaktion der Menschen im Raum zu sorgen, so dass diese kreativ werden, ihr Portenzial einbringen und gemeinsame Lösungen entwickeln. Dabei hilft es zu wissen, dass Gemeinde als eine Erfindung des Himmels auf Ressourcen zugreifen kann, die anderen Organisationen wohl etwas weniger zur Verfügung stehen.

Und ganz persönlich: Nicht nur Gemeinden sind in all den Jahren in ihrer Qualität und auch in ihrer Quantität gewachsen. Auch unsere Familie erlebt Wachstum, wir erwarten in diesem Jahr unser viertes Enkelkind. Vernetzung ist damit auch im Privaten eine immer größere Herausforderung.

In den achtziger Jahren habe ich vieles intuitiv angewandt, von dem ich heute weiß, dass es Prinzipien Gottes für die Entwicklung von vitalen Gemeinden sind. Begonnen hat alles mit der Jungen Gemeinde (heute würde man eher Jugendkreis dazu sagen) und der Arbeit im Kirchenvorstand und Bauausschuss einer Gemeinde innerhalb einer gerade neu erbauten sozialistischen Plattensiedlung. 3000 Gemeindemitglieder, wenige Aktive und bis zu 40 Jugendliche und junge Erwachsene, die kaum eine Vorstellung von kirchlicher Kultur aber eine tiefe Sehnsucht nach Gemeinde hatten… so würde ich aus heutiger Sicht die Situation beschreiben.

Rückblickend kann ich feststellen, wir haben vieles richtig gemacht. Wir agierten gabenorientiert und bevollmächtigend. Unsere Treffen waren inspirierend und unsere Beziehung zu Gott von Leidenschaft geprägt und all das trotz oder gerade wegen der Bedingungen unter denen wir lebten. Das alles kann ich heute so sehen, weil wir 1990 als junge Familie unsere Zelte in Sachsen abgebrochen haben, um in Hessen zu leben und unsere Arbeit am „Institut für Gemeindeaufbau“ aufzunehmen. Als Nichttheologe kam ich als Seiteneinsteiger in ein junges Team, das sich auf die Fahne geschrieben hatte, Gemeinden in ihrer missionarischen Ausrichtung zu unterstützen. Zunächst hieß es sich in Theorie und Theologie einzuarbeiten. Der damalige Leiter gab mir einen Stapel Bücher, zu denen auch die von Fritz Schwarz zählten, legte Wert darauf, dass ich baldmöglichst ein Seminar mit Christian A. Schwarz besuchte und Gemeinden unterschiedlicher Prägung und Denomination kennenlernte…

Es folgten die wohl spannendsten Jahre meines Lebens: Ich musste in meine Rolle als Vater hineinwachsen (wir erwarteten unsere zweite Tochter), meine Arbeit hatte keine übliche zeitliche Begrenzung mehr und war ein Reisedienst. Innerhalb von 6 Jahren wechselten wir drei Mal die Wohnung. Nach vier Jahren wehrte sich mein Körper gegen so viel Überforderung. Es brauchte drei Operationen und eine lange Phase der Rekonvaleszenz, um in all dem ein besseres Gleichgewicht zu finden.

Heute weiß ich, was neben dem nötigen Know-how zur „Ausbildung“ des Gemeindeberaters gehört: Man stellt sich persönlichen Herausforderungen und lässt sich auf viele Veränderungen im Glauben ein. Man bleibt Lernender, findet in jeder Gemeinde Neues und Bewährtes und kommt mit Menschen in Kontakt, die das Ganze mit spannenden Paradigmen hinterlegen.

Oliver Schippers im Web: www.gemeinde-beratung.de

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