Mit Natürlicher Gemeindeentwicklung können wir die Mitgliederentwicklung unserer Kirche umkehren

Dr. Christopher Cocksworth, Bischof von Coventry

 

Ich kam zum ersten Mal mit der Natürlichen Gemeindeentwicklung (NCD*) in Berührung, als ich noch Principal der Ridley Hall in Cambridge war. Was mich ansprach, war das einfache ekklesiologische Prinzip, dass dann, wenn wir für die Gesundheit der Gemeinde Sorge tragen, das Wachstum ganz von selbst geschieht. Mir imponierten Umfang und Gründlichkeit der Forschung, die den publizierten Erkenntnissen zugrunde lag, und die Zahl und Vielfalt unterschiedlicher Gemeinden, die von NCD Gebrauch machten. Insbesondere beeindruckte mich die Ernsthaftigkeit, mit der Christian Schwarz die Erforschung des gemeindlichen Lebens vorantrieb, seine theologische Sensibilität sowie seine bodenständige Haltung, die sich darum bemüht, keine auch nur irgendwie übertriebenen Versprechungen zu machen.

Im Laufe der letzten Jahre haben wir in der Diözese von Coventry NCD auf weiter Ebene eingesetzt, um die Qualität des Lebens in den einzelnen Gemeinden zu steigern und dadurch die Effektivität in der Ausübung unserer Mission zu erhöhen. Mittlerweile sind die Prinzipien und Methoden von NCD fest in das Leben der Diözese eingewoben. Die Gemeindeprofile erweisen sich als außerordentlich hilfreich, sowohl für die einzelnen Gemeinden als auch für die Diözese als Ganze, da sie uns in die Lage versetzen, unsere Schwächen und blinden Flecke deutlich zu erkennen. Auch ohne diese Informationen war mir klar, dass die Temperatur unserer Kirche nicht so ist, wie sie sein sollte, aber durch NCD sind wir nun in der Lage, klar zu sehen, welche lebenswichtigen Organe – die entscheidenden Arbeitsbereiche, Verhaltensweisen und Einstellungen im gemeindlichen Leben – unsere Aufmerksamkeit erfordern.

Wir stehen zwar erst am Anfang, aber bereits heute sehen wir deutliche Hinweise auf Wachstum in Gemeinden, die sich zuvor in einer kontinuierlichen Abwärtsspirale befanden. Die Zahlen in Großbritannien deuten darauf hin, dass die Steigerung der Wachstumsrate von Gemeinden, die NCD betreiben, deutlich über dem internationalen Durchschnitt von 51 Prozent nach 31 Monaten liegt, und dass die Steigerung der Wachstumsrate in anglikanischen Gemeinden, die mit NCD arbeiten, sogar noch höher ist.

Die Diözese von Coventry hat sich so ernsthaft auf die Natürliche Gemeindeentwicklung eingelassen, weil die von NCD gelehrte Konzentration auf die Gesundheit der Gemeinde theologisch Sinn macht und die Erkenntnisse auf einem von niemand sonst erreichten (und auch, wenn ich es richtig sehe, von niemandem ernsthaft in Frage gestellten) Umfang an Forschung beruhen. Wir werden vom internationalen NCD-Team sehr gut unterstützt, nicht zuletzt von Christian selbst. Wir haben anglikanische NCD-Vertreter in Kanada und Australien getroffen und mit kirchlichen Leitern in England und Deutschland gesprochen, die NCD in ihrer gesamten Denomination anwenden. Was wir von ihnen hörten, hat uns sehr gefallen.

Die missionarische Aufgabe duldet keinen Verzug. Die Herausforderungen, der die anglikanische Kirche gegenübersteht, sind enorm. Obwohl unsere Diözese in den letzten Jahrzehnten mit wunderbaren Menschen und visionären Leitern gesegnet war, sind unsere Mitglieder- und Gottesdienstbesucherzahlen zwar langsam, aber doch kontinuierlich geschrumpft. Wir sind fest entschlossen, alles, was wir können, zu tun, um diesen Trend umzukehren. NCD ist eine Gabe Gottes, die unsere Hoffnung erneuert hat und damit unsere Zuversicht, dass dies auch wirklich geschehen wird.


Dieser Artikel ist das Vorwort der im Herbst erscheinenden anglikanischen Ausgabe des kleinen Büchlein "Gemeindeentwicklung 3.0".

Die Broschüre, die im Februar 2015 zunächst auf deutsch und englisch erschien, zieht immer weitere Kreise. Im Herbst erscheint das Buch in acht weiteren Sprachausgaben sowie in einigen denominationellen Sondereditionen.

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*NCD steht für Natural Church Development und ist die international gebräuchliche Abkürzung für  Natürliche Gemeindeentwicklung (NGE)

 

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